Baustellenbetrieb
21. Oktober 2017
Jährlich finden im naturnahen Garten rund um den Vereinspavillon mehrere Arbeitseinsätze statt. Dadurch können die gewünschten Lebensräume und Nischen erhalten werden. Die Wiese, Sträucher, Bäume, Ast- und Steinhaufen sowie der blütenreiche Bewuchs auf kiesigem Untergrund beherbergen zahlreiche heimische Tiere. Diese finden hier durch ein vielfältiges Nahrungsangebot, Unterschlupf und Nistgelegenheiten eine Lebensgrundlage. Die kiesige Pflanzfläche am nördlichen Rand des Grundstückes wurde in den vergangenen Jahren vermehrt durch Gräser bewachsen. Die gewünschte vegetationsarme Struktur konnte durch jäten nicht mehr erhalten werden. Deshalb kam an diesem Samstag ein kleiner Bagger zum Einsatz und es herrschte Baustellenbetrieb. Auf der Fläche von zehn Quadratmetern wurde die bestehende obere Bodenschicht mit nährstoffarmem und sickerfähigem Wandkies aus dem Kieswerk Risi ersetzt. Auf dieser neuen Kiesfläche wurden einige Spezialisten dieses trockenwarmen Lebensraumes gleich nach der Fertigstellung wieder angesät und angepflanzt. In den kommenden Monaten werden noch weitere einheimische Staudenarten angepflanzt. In ein bis zwei Jahren wird es auf dieser aktuell öden Fläche wieder prächtig blühen und zahlreiche Wildbienen & Co. Nektar und Pollen sammeln können.
Zugvögel im Fokus
1. Oktober 2017
Auch in diesem Jahr organisierten die drei Natur- und Vogelschutzvereine Aarwangen, Langenthal und Rütschelen/Bleienbach/Lotzwil einen gemeinsamen Beobachtungs- und Infostand am internationalen Zugvogeltag (EuroBirdwatch). Gegen 70 Besucherinnen und Besucher informierten sich an diesem schönen Herbsttag beim Naturschutzgebiet "alte Kiesgrube" in Schwarzhäusern über den Vogelzug. Ornithologisch versierte Personen bestimmten und zählten während sieben Stunden die vorbeiziehenden Vögel. Gesamthaft konnten 408 Vögel beobachtet werden. Die häufigste Vogelart war mit 146 gesichteten Individuen die Ringeltaube, gefolgt vom Buchfink (68) und der Stockente (51).
Insgesamt zählten am Wochenende regionale SVS/BirdLife Schweiz-Sektionen an 62 Standorten über 100´000 Vögel.
Fremdschlafen
1. August 2017
Bild: Adrian Gaberell
Einzigartige Brunnenkresse-Produktion erhält Zukunftsperspektive
Anfang Juli 2017
Bild: Stiftung Wasserland Oberaargau
Seit drei Generationen produziert die Familie Motzet im Oberaargau Brunnenkresse. Heute ist dies der letzte professionelle Brunnenkresse-Betrieb in ganz Mitteleuropa und somit ein wertvolles Kulturgut. Damit dieses auch nach der bevorstehenden Pensionierung des Besitzer-Ehepaars langfristig weiterbesteht, übernehmen die Stiftung Wasserland Oberaargau, Pro Natura und deren Sektion Pro Natura Bern das fast zwölf Hektaren Areal, zu welchem auch mehrere Hektaren schützenswerte Naturflächen gehören. Der Vogelschutz Aarwangen unterstützte das Kauf-Projekt mit einer Spende.
Brunnenkresse wurde in Europa bereits im Mittelalter als Nahrungsmittel und Heilkraut geschätzt. In der Kressezucht im Grenzgebiet Wynau/Roggwil wird die würzige Pflanze seit 1905 kultiviert, da der Gründer in den Brunnmatten ausgezeichnetes Quellwasser vorfand. Bestes Quellwasser ist auch heute noch die zentrale Grundvoraussetzung, damit sich in den 28 Becken jährlich rund 25 Tonnen Brunnenkresse ernten lassen. Bei der Produktion werden weder Dünger noch Pestizide eingesetzt. Die Stiftung Wasserland Oberaargau und Pro Natura werden gemeinsam dafür besorgt sein, dass die einzigartige Verzahnung von schützenswerter Natur mit der kulturell bedeutenden und naturverträglich betriebenen Nahrungsproduktion langfristig erhalten bleibt.
Seit zwei Jahren immer bunter und wertvoller
4. Juni 2017
Im Frühjahr 2015 wurde auf den 8. Biodiversitätstag Oberaargau hin bei der Schule Sonnhalde Nord in Aarwangen eine Böschung naturnah umgestaltet. Nun, gut zwei Jahre später, umhüllen viele farbenfroh blühende Wildstauden die Trockenmauer aus Aarwanger Bollensteinen. Klappertopf, Wiesensalbei, kleiner Wiesenknopf, Flockenblumen und Nelken blühten im Mai um die Wette. Weitere Staudenarten werden während der Sommermonate blühen und so viele hungrige Insekten anlocken. Davon profitieren etliche insektenfressende Vogelarten. Die Samen der von den Insekten bestäubten Wildstauden stehen dann bei weiteren Vogelarten auf dem Speiseplan. Der Support für die Vogelwelt (und für alle anderen heimischen Tiere) beginnt also auch mit reichblühenden heimischen Stauden und Sträuchern.
Siehe auch Berichte vom 2. April, 3. Mai und 7. August 2015.
Schlossbesuch
30. April 2017
Unter der Leitung des Natur- und Vogelschutzvereins Gebenstorf besuchten Vereinsmitglieder an diesem schönen Frühlingstag das Wasserschloss bei Brugg AG. Etliche revitalisierte Gewässer- und Uferabschnitte boten viel Sehenswertes. Das Gebiet rund um den Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat ist ein oft besuchter Naherholungsraum für die Bevölkerung und Lebensraum für Tiere und Pflanzen zugleich. Eine Nachtigall konzertierte am Limmatspitz lauthals aus dem Ufergebüsch. Weiter in Richtung Brugg begeisterte eine Zweite mit ihrem melodiösen Gesang. Die beiden Sänger befinden sich jedoch möglicherweise noch auf dem Zug, denn aus den letzten Jahren ist aus diesem Gebiet keine Brut bekannt. Ändert sich dies in diesem Jahr?
Nach knapp drei Stunden erreichten die Exkursionsteilnehmer den Rastplatz auf dem Militärgelände im Brugger-Schachen, wo ein loderndes Feuer und eine Auswahl an feinen süssen Kuchen zum Verweilen einlud. In gemütlicher Runde konnten die Naturbegeisterten an diesem Ort die bestens organisierte Exkursion ausklingen lassen.
Neuer Schwalbenturm in Schwarzhäusern
22. April 2017
Auf dem Liechti-Hof wurde mit Unterstützung des Vogelschutzes Aarwangen ein Schwalbenturm erstellt. Der Grund des Turmbaus ist eine bevorstehende Sanierung des Daches, unter welchem die Schwalben bisher brüteten. Der Turm bleibt auch nach der Sanierung stehen und kann der Schwalbenkolonie somit längerfristig als gute Kinderstube dienen. Auch Nisthilfen für die Mauersegler sind in den Turm integriert. Es bleibt abzuwarten, ob und wie zahlreich die Schwalben und Segler den neuen Brutplatz annehmen.
Wenn Reebok auf Bergmolch trifft
16. März 2017
Der Vogelschutz Aarwangen pflegt seit 10 Jahren das Naturschutzgebiet "Höchbach-Weiher" in Aarwangen. Heute Nachmittag erhielten wir aus Langenthal Unterstützung von fünf Schülerinnen des 10. Schuljahres. Diese Gelegenheit wurde genutzt, um zwei kleine Tümpel vom Schlamm und Pflanzenbewuchs zu befreien. Diese kleinen, so genannten Temporärgewässer, erhalten nur bei Regen neues Wasser. Durch das Säubern wird der Wasserverlust über Pflanzen (z.B. wegen geringerer Kapillarwirkung) künftig weniger stark ausfallen. Die Teichfolie wurde wieder mit runden Bollensteinen ausgekleidet. Bei den Arbeiten entdeckten die Helferinnen auch einige Bergmolche und einen Wasserfrosch. Nach anfänglicher Aufregung wurde den Tieren dann doch eine gewisse Schönheit zugesprochen. In einer Woche packt eine zweite Schüler-Gruppe auf dem Gelände mit an.
In der Sonnhalde den Waldlehrpfad gepflegt und den Nebel weggefegt
25. Februar 2017
Bild: Peter Andres
Um 8 Uhr trafen sich sieben unentwegte Vereinsmitglieder zum Arbeitseinsatz in der Sonnhalde. Nach nebligem Start bei Minustemperaturen, die zu kräftigem Einsatz anregten, wurde es bald wärmer und die Sonne vermochte den Nebel langsam aber sicher aufzulösen. Es galt die Hecke von den Brombeeren zu befreien und überhängende und überhandnehmende Sträucher zurückzuschneiden. Während der Arbeit konnten die ersten Frühlingstöne aus dem Wald vernommen werden: Die Blaumeise verteidigte ihren Nistkasten, der Buntspecht markierte mit Klopfen sein Revier, Rotkehlchen, Kohlmeise und Buchfink waren etwas weiter weg ebenfalls zu hören. Auch für die Augen gab es einiges zu entdecken: ein letztjähriges Nest in einer Astgabel, mini Baumpilze an einem kaum 20 cm grossen Holzstück oder die winzigen weiblichen Haselblüten.
Neue Wellen für die Hecke
11. Februar 2017
Seit vielen Jahren beginnt das Arbeitsjahr des Vogelschutzes mit einem Einsatz auf dem Enggist in Biglen. Auf dem grossen und sehr artenreichen Privatgrundstück unterstützen Vereinsmitglieder den Eigentümer jeweils bei den vielfältigen Arbeitseinsätzen. Diesmal stand die Pflege einer Hecke auf dem Programm. Der Eingriff war mit Motorsäge und Bagger grosszügig. Die Breite der Hecke wurde reduziert und der Rand wellenförmig ausgestaltet. Mit der entstehenden Wellenlinie (Buchten) und den aufgeschichteten Asthaufen erhöht sich die Strukturvielfalt markant. Der ökologisch sehr wertvolle Übergangsbereich zwischen Gehölz und Blumenwiese kann mit den Buchten gegenüber der eigentlichen Heckenlänge verlängert werden. Der Arbeitsort mit Alpenpanorama, Sonne pur, die herrvorragende Mahlzeit und der lebhafte Ausstausch untereinander machten den Einsatz zum Genuss.
Beobachtungs-Tipp: Ornithologischer Spaziergang auf dem Berken-Chehr
Januar 2017
Während der aktuellen (sehr) kalten Jahreszeit lohnt sich ein ornithologischer Spaziergang auf dem Berken-Chehr. Der Rundgang entlang der Aare führt, beispielsweise ab dem Kraftwerk Bannwil, auf der einen Flussseite bis zur Berkenbrücke und auf der anderen wieder flussabwärts zum Kraftwerk. Der Rundgang kann ohne weiteres auch an anderen Stellen gestartet werden.
Besonders bei der Vogelraupfi-Insel lohnt sich ein Blick durch den Feldstecher. Bei dieser Insel wie auch auf der übrigen Strecke können die Gefiederten - je nach Vogelart - auf der offenen Wasserfläche, im Uferbereich oder im nahen Strauch- und Baumbestand beobachtet werden. Der Vogelschutz Aarwangen wünscht Ihnen viele spannende Beobachtungen im 2017!
Die Chancen stehen recht gut, um auf dem Berken-Chehr diese und weitere Arten entdecken zu können:
Graugans, Graureiher, Silberreiher, Eisvogel, Buntspecht, Sumpfmeise, Kleiber, Höckerschwan, Schwanzmeise, Bergstelze, Zaunkönig, Wacholderdrossel, Kormoran, Mittelmeermöwe, Krickente, Schnatterente, Stockente, Tafelente, Reiherente, Gänsesäger, Haubentaucher, Zwergtaucher oder Blässhuhn. Erst ab -18,5 °C (und auch dann nur ganz selten) anzutreffen ist der Brillentaucher Podiceps kunststoffii (Bild).